Ökostrom-Verschwendung bei E-Fuels
Veröffentlicht von Daniel Wurst in Öko-Energien · Dienstag 04 Apr 2023
Die FDP hat die E-Fuel-Verbrenner politisch durchgedrückt.
Aber wer soll diese Fahrzeuge kaufen, wenn der Kraftstoff dafür noch Jahrzehnte sehr teuer sein wird? Die E-Fuels-Lobby rechnet ab 2050 mit unter 1 Euro pro Liter an Herstellungkosten, an der Tankstelle dürften E-Fuels wohl 2 bis 4 Euro je Liter kosten. Bei 6 Liter auf 100 km wären es rund 5,40 Euro Herstellungskosten und an der Tankstelle etwa 12 bis 24 Euro auf 100 km.
Zum Vergleich: Ökostrom aus großen PV- und Windkraftanlagen hat Gestehungskosten von etwa 4 Cent/kWh, bei einem Verbrauch von 18 kWh auf 100 km eines E-Autos (BEV) wären das 72 Cent auf 100 km Herstellungskosten. Bei einer erfolgreichen Energiewende in der Zukunft mit Ökostrom und einem Strompreis von 25 Cent/kWh wären es 4,50 Euro auf 100 km und bei 40 Cent/kWh an der Ladesäule nur 7,20 Euro. Mit der eigenen PV-Anlage tagsüber für 10 Cent/kWh wären es 1,80 Euro auf 100 km.
E-Fuels werden vor allem für Schiff- und Luftfahrt sowie in der Industrie gebraucht. Bis 2035 sollen alle geplanten E-Fuel-Anlagen weltweit zusammen gerade soviel produzieren, dass es in Deutschland für 10% der benötigten E-Fuels für Schiff- und Luftfahrt sowie die Industrie reicht. Würde man nur die Verbrennerfahrzeuge auf den Straßen in Deutschland dazuzählen, dann würde die weltweite E-Fuel-Produktion gerade mal für 5% des in Deutschland benötigten E-Fuel-Bedarf reichen. Und was macht die Welt? - die soll doch auch klimaneutral werden, um gegen den Klimawandel anzugehen.
(Zuletzt ergänzt / geändert am 8. April 2023)